Nein No Billag, Resolution der nationalen Konferenz von Suisseculture vom 14. Dezember 2017

Suisseculture lehnt die Initiative zur Abschaffung des Service Public in den Medien klar ab und fordert die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auf, ein Nein in die Urne zu legen.

Die Annahme der Initiative würde nicht nur das Ende der Existenz aller SRG-Medien bedeuten, sondern auch zahlreicher lokaler Privatsender, welche dank Gebühren das regionale Kulturleben vermitteln und bereichern. Dieser Kahlschlag bedeutet einen direkten Angriff auf die Grundlagen unserer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft.

Die SRG trägt in ihrer derzeitigen Struktur den föderalen Gegebenheiten unseres Landes Rechnung. Sie entwickelt in allen Landesteilen eigenständige Programme und bietet diese für alle Bevölkerungsgruppen an. Damit stärkt sie die kulturelle Identität sprachlicher und regionaler Minderheiten und fördert den Austausch unter ihnen. Dies ist Teil des Verfassungsauftrages und für den Zusammenhalt unseres mehrsprachigen Landes entscheidend in einem dynamischen Europa und einer globalisierten Welt. 

Medien sind aber auch Teil der Kultur. Suisseculture engagiert sich für den Erhalt und die Entwicklung der Medien als öffentliches und kulturelles Gut zum Bewahren der kulturellen Vielfalt. Radio und Fernsehen sind im Kulturleben – neben ihrer unterhaltenden Funktion – traditionell bedeutende Kulturträger.

Radio und Fernsehen stellen für das Kulturschaffen ein wichtiges Forum dar und ist eine lebenswichtige Erwerbsquelle für Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler aus allen Sparten und aus allen Sprachregionen der Schweiz. Kunst und Kultur sind auf unabhängige, nicht gewinnstrebende Medien, mit breiten Angeboten, wie sie die Medien der SRG bieten, angewiesen.

Für sie entstehen Filme, Hörspiele, Essays; sie bestellen und produzieren Kompositionen, verbreiten Konzerte und betreiben Orchester; sie übertragen dramatische und literarische Werke. 

Radio und Fernsehen leisten wichtige Beiträge für die Rezeption des Kunst- und Kulturschaffens. Porträts, Kritiken und Diskussionen sorgen dafür, dass die Werke der Künstlerinnen und Künstler einem breiten Publikum zugänglich und durch einen sachkundigen Diskurs in der Gesellschaft verankert werden. 

Privat finanzierte gewinnstrebende Medien werden sich nie in gleichem Masse der Kultur in unserem Lande und unseren Regionen widmen. Sie suchen beim radiophonen und televisuellen Schaffen nicht in erster Linie Qualität und Nachhaltigkeit, sondern raschen, quantitativen Erfolg. 

Daher Nein zur No-Billag Initiative und somit Nein zur Schwächung der kulturellen Vielfalt der Schweiz.

 

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