Suisseculture Sociale lanciert Initiative Artists Take Action

Als Reaktion auf die zunehmend bedrohte soziale Sicherheit von Kulturschaffenden lanciert Suisseculture Sociale die Initiative Artists Take Action mit einer nationalen Sensibilisierungskampagne und einem umfassenden Online-Ratgeber zu Sozialversicherungen, der spezifisch auf die Probleme und Anliegen von Kulturschaffenden zugeschnitten ist.

Die prekäre finanzielle Situation vieler Kulturschaffender in der Schweiz ist seit Längerem bekannt und wurde aufgrund der Pandemie noch einmal einer breiten Öffentlichkeit in ihrem bedrohlichen Ausmass in Erinnerung gerufen. Wie die letzte Einkommenserhebung von Ecoplan (2021) zeigte, verdienen 60% der professionellen Kulturschaffenden der Schweiz CHF 40'000 pro Jahr oder weniger. Dazu kommt, dass aufgrund der im Kulturbereich gängigen atypischen Arbeitsformen die soziale Absicherung durch die staatlichen Systeme nur ungenügend gewährleistet ist. So leisten nur knapp 70% der Selbstständigerwerbenden überhaupt Beiträge an die Sozialversicherungen – nicht, weil die Einkommen schwarz erwirtschaftet werden, sondern weil die administrativen Hürden hoch und das Unwissen um die gesetzlichen Regelungen gross sind.

Suisseculture Sociale, ein Dachverband der professionellen Kulturschaffenden, der während der COVID-Pandemie im Auftrag des Bundes die Nothilfe für Kulturschaffende ausrichtete, nahm diese Situation zum Anlass, die Initiative Artists Take Action zu starten.

Zum ersten Mal wird ein Ratgeber publiziert, der Kulturschaffenden zu Fragen der Sozialversicherungen, Unternehmensformen und Arbeitsrecht einen Einstieg bieten soll. Er ist in seiner Form das bisher umfassendste Referenzwerk, das durch weitere Themen ergänzt werden soll, die bisher noch nicht berücksichtigt werden konnten. Wir verstehen den Ratgeber als «Work in Progress». Er richtet sich spezifisch an Kulturschaffende und steht in den Landessprachen Deutsch, Italienisch und Französisch zur Verfügung. Er wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Berufsverbänden und Fachexpert:innen in den einzelnen Bereichen erarbeitet und lektoriert.

Parallel zum Launch des Ratgebers lancieren wir eine nationale Sensibilisierungskampagne auf Social Media mit prominenten Schweizer Kulturschaffenden, unter anderen Renato Kaiser (Komiker und Slam Poet), Isabelle Favez (Animationsfilmerin), Tobias Preisig (Musiker) oder Andrea Fazioli (Autor), die in Videos ihren persönlichen Bezug zu sozialer Absicherung darlegen, um andere Kulturschaffende auf dieses Thema zu sensibilisieren.

Hinter der Initiative Artists Take Action stehen die Dachverbände Suisseculture und Suisseculture Sociale sowie die Berufsverbände A*dS – Autorinnen und Autoren der Schweiz, ARF/FDS – Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz, Danse Suisse, GSFA – Groupement Suisse du Film d’Animation, SMV – Schweizerischer Musikerverband, SONART – Musikschaffende Schweiz, SSFV – Schweizer Syndikat Film und Video, t. – Theaterschaffen Schweiz und Visarte – Berufsverband visuelle Kunst Schweiz.

Finanziert wurde Artists Take Action durch: Albert Koechlin Stiftung, Beisheim Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Fondation Philanthropique Famille Sandoz, Landis & Gyr Stiftung, Markant-Stiftung, Migros-Kulturprozent, Schweizerischer Gewerkschaftsbund, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Stiftung Arvore, Stiftung Corymbo, ProLitteris, SSA Société suisse des auteurs, Swissperform, Vorsorgestiftung Film und Audiovision VFA, Bundesamt für Kultur, Fachstelle Kultur des Kantons Zürich und Suisa.

 

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